BRANDANSCHLAG AUF ROMA-FAMILIE: Bürgermeister und Gemeinderat verweigern Opfern die Solidarität

Gestern, am 24.05.2020 hat sich der rassistische Angriff in Erbach-Dellmensingen (Baden-Württemberg) auf eine französische Familie mit Roma-Hintergrund gejährt. Die mutmaßlichen Täter sind vor dem Landgericht Ulm angeklagt, welches am 11.05.2020 den Prozess eröffnet hat. Zum ersten Jahrestag des Verbrechens hat sich der Landesverband der Sinti&Roma Baden-Württemberg mit anderen Akteuren der Gemeinde und Romeo Franz, Grüner Europaabgeordneter und deutscher Sinto, zu einem Spaziergang gegen den Hass am Ort des Anschlags getroffen. Gut 300 Menschen aus der Gemeinde und der Region sind dem Aufruf gefolgt, um ein Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen.  

Romeo Franz, Abgeordneter der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament, kommentiert:  

„Dieser Spaziergang an den Ort des Anschlags ist ein wichtiges Zeichen der Anwohnerinnen und Anwohner der Region für die Solidarität mit den Opfern und gegen rechte Gewalt. Es ist für mich unverständlich und verstörend, dass es bis zum heutigen Tag keine Stellungnahme des Bedauerns von Seiten des Bürgermeisters oder des Gemeinderates gibt.

Es ist unerlässlich, dass derartige rassistische Taten öffentlich Verurteilt werden, damit Antiziganismus kein Tabuthema in Deutschland bleibt und effektiv bekämpft werden kann. Die politischen Verantwortlichen dürfen davor nicht die Augen verschließen. Die Opfer haben ein Recht auf Schutz und auf lückenlose Aufklärung.“

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