Grüner Wegweiser zu EU Fördermitteln für Menschen mit Romanes-Hintergrund

Unmenschliche Lebensbedingungen, Segregation und Diskriminierung sind die traurige Realität für die große Mehrheit der 12 Millionen Menschen mit Romanes-Hintergrund in Europa. Antiziganismus, rassistische Stereotype, soziale Ausgrenzung und Armut bilden einen Teufelskreis, aus dem die Angehörigen der Minderheit nur schwer entkommen können. Diese Situation endlich zu überwinden, ist eine der größten Herausforderungen Europas.

Die EU hat die Pflicht, den Roma ihre Gleichberechtigung zu garantieren, sie vor rassistischer Diskriminierung und Stigmatisierung zu schützen, wirksame und verbindliche Maßnahmen zum Ausstieg aus der Armut zu gewährleisten und den gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Wohnraum und Gesundheit zu gewährleisten. Der neue strategische EU-Roma-Rahmen legt eine Strategie und spezifische Ziele fest, um die Diskriminierung zu beenden und die Kluft zwischen Roma und den übrigen europäischen Bürgern zu verringern. Er soll Mitgliedstaaten ermutigen, mehr Finanzmittel in die Erreichung dieser Ziele zu investieren. Komplementär dazu bietet die neue Generation von EU-Investitionsprogrammen, vor allem die Strukturfonds, die entsprechenden Möglichkeiten zur angemessenen Finanzierung von Maßnahmen zur Gleichberechtigung, Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Romanes-Hintergrund.

Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem es nun vom politischen Willen der Mitgliedstaaten abhängt, ob sie tatsächlich ambitionierte nationale Strategien zur Integration der Roma zu entwerfen und deren angemessene Finanzierung unter anderem mit EU-Mitteln sicherstellen.

Trotz mehrerer Initiativen im Europäischen Parlament zur Vereinfachung der Förderprogramme für Organisationen auf lokaler und regionaler Ebene und der wichtigen Arbeit europäischer Netzwerke und Stiftungen sind viele Romani-NGOs immer noch nicht in der Lage direkt von EU-Förderung zu profitieren. Es muss unser gemeinsames Anliegen sein, dies zu ändern, um paternalistischen Ansätzen gegenüber Romani-Communities in Europa ein Ende zu bereiten. Ich bin davon überzeugt, dass die ehrgeizigen Ziele des neuen EU Roma Rahmenstrategie nur dann erreicht werden können, wenn NGOs und Aktivist*innen unserer Minderheit in allen Phasen der Ausarbeitung und Umsetzung der nationalen Inklusionsstrategien als Experten, als Begünstigte und Partner auf Augenhöhe ausreichend einbezogen werden.

Dieser Leitfaden soll lokalen, regionalen und nationalen Selbstorganisationen und unseren Aktivist*innen helfen die vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten der EU und anderer wichtiger Geberorganisationen zu verstehen und davon zu profitieren.

Mehr Informationen unter https://romeo-franz.eu/wp-content/uploads/2022/04/GuideOnEUFunds_RomaEqualityAndInclusion_21-27_Download-1.pdf

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