
Trotz des 10-jährigen Jubiläums steht das Denkmal für die im Nationalsozialmus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin aktuell unter keinem guten Stern. Für den Bau der geplanten City-S-Bahn soll das Denkmal womöglich für Jahre in eine Baustelle verwandelt werden. Dabei wurde die Community der Sinti* und Roma* völlig ignoriert. Romeo Franz kämpfte über 20 Jahre für die Errichtung des Denkmals und setzte bei einer Veranstatung am 17. Oktober mit zahlreichen Teilnehmenden ein Zeichen für dessen Bedeutung und vollständigen Erhalt.
Romeo Franz, Mitglied des Europäischen Parlaments für Bündnis 90/Die Grünen und deutscher Sinto, komponierte die Musik für das europäische Denkmal und kommentiert die Lage wie folgt:
„Bis heute gibt es keine belastbaren Informationen oder Gutachten über die Auswirkugen der Baustelle auf das Denkmal und Gedenken. Es sollen Bäume gefällt oder vereist sowie Tunnel gegraben werden. Auch gibt es keine Gutachten über Vibrationen und Folgeschäden für die Natur durch dieses Bauvorhaben. Als Nachfolgeorganisation der Reichsbahn haben wir mehr Sensibilität und Teilnahme von der Deutschen Bahn erwartet. Jedoch zeigt auch der jüngste Umgang mit Menschen mit Romanes-Hintergrund auf der Flucht in Zügen der DB, dass es strukturelle Probleme im Umgang mit vulnerablen Gruppen gibt. Wir setzen unsere Hoffnung für gleichberechtigte Partizipation und Transparenz nun in die Senatsverwaltung um Senatorin Bettina Jarasch und erwarten, dass gerade aufgrund des Jubiläums alles menschenmögliche unternommen wird, um nach Alternativen für die Streckenführung zu suchen.“
Verwandte Artikel
We´re hiring! Journalist*in für Öffentlichkeitsarbeit in unserem Europabüro in Brüssel gesucht
Sie haben journalistische Erfahrungen und interssieren sich für Europapolitik? Zur Unterstützung meiner parlamentarischen Arbeit im Europäischen Parlament in Brüssel suche ich zum frühstmöglichen Zeitpunkt einen Parlamentarischen Assistenten oder eine Parlamentarische…
Weiterlesen »
Bessere Unterstützung für Opfer von Diskriminierung und Rassismus!
Wenn in Deutschland eine Person z.B. aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert wird, kann sie sich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden. Diese kann dem Opfer…
Weiterlesen »
Erasmus+ muss inklusiver und vielfältiger werden!
Diese Woche fanden Gespräche zum Programm Erasmus+ im CULT-Ausschuss des Europäischen Parlaments statt. Mit dabei waren auch Vertreter*innen der EU-Kommission. Erasmus+ ist mit einem Umfang in Höhe von 26,2 Milliarden…
Weiterlesen »
Kommentar verfassen