Kampf gegen Antiziganismus

Sinti und Roma sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. Ein Grund dafür sind Vorurteile, die ihre Integration erschweren. Antiziganismus – so nennt sich diese feindselige Haltung. Dagegen kämpft Romeo Franz. Er ist der erste deutsche Sinto im EU-Parlament.

Kaum eine Minderheit ist so hartnäckigen Ressentiments ausgesetzt wie Sinti und Roma. Antiziganismus – unter diesem Begriff werden Klischees und Vorurteile zusammengefasst. Sie lauten zum Beispiel: „nicht sesshaft“, „arbeitsscheu“, „fremd“, „kriminell.“ Die Politik hat das Problem durchaus erkannt und unter anderen einen Beauftragten gegen Antiziganismus eingesetzt.

2021 stellte der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer gemeinsam mit dem Zentralratsvorsitzenden der Sinti und Roma, Romani Rose, den Bericht einer Kommission zum Antiziganismus in Deutschland vor. Rose erklärte seinerzeit: „Ein Bewusstsein für die massive Diskriminierung von Sinti und Roma in allen Lebensbereichen fehlt fast vollständig. Antiziganismus gilt als Normalität.“

Zwischen zehn und zwölf Millionen Sinti und Roma leben in Europa, die meisten im Osten und Südosten. Dort ist ihre Situation besonders prekär. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus verloren viele Roma ihre Arbeit und aufgrund der Benachteiligung im Bildungssystem hatten sie nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Für den Musiker Romeo Franz ist der Kampf gegen den Antiziganismus ein prägendes Thema. Er stammt aus Kaiserslautern, lebt in Altlußheim und seit 2018 trägt er die Anliegen von Sinti und Roma ins EU-Parlament. Mit ihm spricht Achim Schmitz-Forte über Teilhabe, Ausschluss und Chancen für Sinti und Roma.

Zum nachhören: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-redezeit/audio-kampf-gegen-antiziganismus—romeo-franz-100.html

Redaktion: Julian Troost

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