In der Ukraine würde normalerweise zum 32. mal ihr Unabhängigkeitstag gefeiert werden. Massenveranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen untersagt. Bereits seit 547 Tagen dauert der Krieg mit Russland an. Die Panzerparade in Kiew spiegelt die Entschlossenheit der Menschen wider, die Tag für Tag ihre nationale Identität verteidigen.
Heute wird mir besonders vor Augen geführt, dass unser Völkerrecht – also die Unabhängigkeit eines jeden Staates, die nationale Souveränität, Demokratie und Organisation des Gemeinwesens antastbar ist.
Mir wird noch einmal bewusst, dass Nationalität und Respekt vor Grenzen keinesfalls etwas Selbstverständliches ist.
Für die Europäische Union zu arbeiten bedeutet für mich auch an einem Friedensprojekt zu arbeiten. Die obersten Ziele der Europäischen Union sind es Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zu wahren und den Bürger*innen freie Mobilität über Grenzen hinweg im Respekt der vielen Kulturen zu gewährleisten.
Jeder Tag bedeutet erneute Arbeit, um diese Errungenschaften zu erhalten und zu verbessern sowie auf Dynamiken und Veränderungen zu reagieren. Trotz mancher Kritik an der Europäischen Union, so sind die Werte und die Ideologie der EU unbestreitbar.
Und dieses Friedensprojekt soll wachsen. Jedes Land, dass sich für die EU bekennt und bereit ist die Beitrittskriterien zu erfüllen, soll die Chance einer Aufnahme bekommen. Für die Erfüllung der Kriterien setze ich mich ein, damit der parlamentarische Aspekt des Erweiterungsprozesses so weiterentwickelt wird, dass unsere Partner ihre Regierungen überprüfen und ihre Parlamente reformieren können.