Neue Datenlage zu antiziganistischen Vorfällen

Nach Angaben der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) sind Sinti und Roma die am stärksten verfolgte Minderheit in Europa. Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) hat erstmals eine Bilanz über antiziganistische Vorfälle in Deutschland vorgelegt. Klar ersichtlich ist das Auffällig oft sich Antiziganismus in staatlichen Behörden ereignet. Insgesamt wurden 621 registrierte Vorfälle in einem Jahr dokumentiert. MIA will nun jedes Jahr einen Bericht herausgeben. Doch schon jetzt ist klar: Antiziganismus ist ein großes Problem in Deutschland. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen.

Romeo Franz: „Es ist enorm wichtig endlich einmal die strukturelle Diskriminierung von Sinti und Roma in deutschen Behörden aufzudecken und ans Licht zu bringen“ Er begrüßt weiterhin die Dokumentation antiziganistischer Vorfälle. „Denn nur so können wir gezielte Aufklärungen und Präventionsarbeiten leisten.

Da es sich um die erste Dokumentation von Antiziganismus Vorfällen in Deutschland handelt kann die Frage, ob Gewalt gegen Sinti und Roma eher zunimmt oder abnimmt, frühestens im Jahr 2024 beantwortet werden. Es ist jedoch bereits jetzt klar: Antiziganismus ist ein ernsthaftes Problem in Deutschland.

Es ist wichtig, dass das Thema Antiziganismus endlich aus der Tabuzone geholt wird und öffentlich diskutiert wird. Nur so kann ein Bewusstsein für dieses Problem entstehen und es können gezielte Schritte unternommen werden, um Sinti- und Roma Feindlichkeit zu bekämpfen.“

Romeo Franz konzentriert seine politische Arbeit darauf, Europas größte Bildungsförderungsprogramm – Erasmus Plus – inklusiver zu gestalten. Die Erhöhung der Reichweite bietet die Chance, vulnerable und marginalisierte Gruppen, wie Roma und Sinti, zu erreichen und einzubeziehen. Eine chancengerechte Schulbildung und gleichberechtigte Teilhabe an Ausbildungsprogrammen würde das geringe Bildungsniveau und somit auch die geringe Beschäftigungszahl anheben. Durch die höhere Beschäftigungsquote können sich Roma und Sinti Familien aus der Existenznot befreien, den Zugang zu grundlegendem Bedarf schaffen und somit eine Lebensperspektive erhalten. Die Integration ins Schul- und Arbeitsleben würde viele Positivbeispiele schaffen und langsam aber stetig Vorurteile und resultierende Diskriminierung abbauen.

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